Es ist nicht leicht, jemandem, der/die es selbst noch nie erfahren hat, zu beschreiben, was passiert, wenn eine Gruppe oder ein Team, die ein Problem zu lösen hat, mit einer passenden Facilitation-Methode moderiert wird.
Natürlich versuchen wir immer wieder, das, was in so einem Setting passiert, möglichst verständlich zu beschreiben. Doch es ist ja eigentlich kein Wunder, dass dies gefühlt nie ganz gelingt, da wir als Menschen halt nicht nur über den Verstand wahrnehmen, sondern mehrdimensional funktionieren. Gerade der bewusste Einbezug der persönlichen Emotionen bei einem Thema macht im persönlichen Erleben einen entscheidenden Unterschied. Wenn man sich als «ganzer Mensch» zusammen mit anderen «ganzen Menschen» mit einer Problemstellung befassen kann, dann ist man viel mehr involviert und angesprochen.
Ein Aspekt, warum es schwierig ist, Methoden wie Dynamic Facilitation zu erklären ist auch, dass das, was im Laufe eines solchen Prozesses passiert, Erfahrungslernen verursacht und ohne die entsprechende Erfahrung von A bis Z gemacht zu haben, wird es schwierig, dies zu verstehen. Andererseits lohnt es sich, sich immer wieder für Erfahrungslernen stark zu machen: denn es ist die wirksamste Form des Lernens.
Natürlich ist es auch der Lernweg, sich etwas anzulesen, es dann auszuprobieren, darüber zu reflektieren (besser jedoch mit anderen zusammen als alleine) und es dann besser zu machen, eine Möglichkeit, sich Wissen und Können anzueignen. Das mache ich durchaus auch so. Aber das braucht seine Zeit.
Irgendwann habe ich aber festgestellt, dass ich indirekt selbst viel besser von persönlichen Erkenntnisgeschichten lernen kann, als nur von schriftlichen formulierten Erfahrungsberichten, weil ich dann nachfragen kann, bis ich es wirklich verstanden habe. Dieses «indirekte Erfahrungslernen» empfinde ich als sehr wirkungsvoll: fast wie selbst erlebt. Aber nur dann, wenn ein Reflexionsprozess stattgefunden hat. Also nicht nur: Was ist passiert? Sondern auch: Warum ist das passiert? etc.
Ich bin allen (ehemaligen) Kolleginnen und Kollegen dankbar, von deren Erkenntnissen ich lernen konnte und kann. Und gebe selbst mein Erfahrungswissen mit samt meiner Erkenntnisse auch sehr gerne in unseren Seminaren und Veranstaltungen weiter.
Die prägendsten Erfahrungen in Sachen Lernen mache ich übrigens immer dann, wenn ich mich selbst als Mensch voll und ganz auf ein Thema einlasse: wenn gleichzeitig Kopf, Hand und Herz angesprochen wird und auch ein Sinn dahinter auszumachen ist.
Das ist auch der Grund, weshalb unser Unternehmen «all dimensions» heisst: Weil wir alle Dimensionen des Menschseins in unsere Arbeit einbeziehen wollen: die geistige, die emotionale, die körperliche und die spirituelle Dimension.
Herzliche Grüsse,