«Du agil, ich Chef:in» – Warum Agilität nicht funktioniert

Franziska Gottschalk
·
24. Juni 2024
Agilität - Du agil, ich Chef

In den letzten Monaten werde ich immer häufiger gefragt, warum Agilität nicht funktioniert. Denn gefühlt mehr und mehr Organisationen entscheiden sich aktuell gegen agiles Arbeiten.

Warum ist das so? Ist Agilität ein Auslaufmodell?

Aus meiner Perspektive ist die Antwort eher simpel: Die wichtigsten Rahmenbedingungen, um agiles Arbeiten zu ermöglichen, sind in diesen Unternehmen und Organisationen oft nicht gegeben:

1. Das Menschenbild

Allen Methoden, Prozessen, Gefässen, Kommunikations- und Zusammenarbeitsstrukturen liegt das positive Menschenbild zugrunde. Das heisst, wir gehen davon aus, dass Menschen grundsätzlich motiviert sind und Freude am gemeinsamen Erfolg haben; sie sind engagiert und übernehmen Eigenverantwortung, wenn die Rahmenbedingungen es ihnen ermöglichen.

Wie geht das?

Gewohnte Prozesse – wie beispielsweise das jährliche Perfomance-Gespräch zwischen Mitarbeitenden und Führungskraft – werden durch einen menschenzentrierten Prozess ersetzt. Business-Prozesse – wie beispielsweise Budgetierung – werden partizipativ umgesetzt.

2. Das Management

Agil und selbstorganisiert zu arbeiten ist ein strategischer Entscheid.

Wie geht das?

ALLE Menschen in der Organisation arbeiten in agilen selbstorganisierten Strukturen. Ja, das gilt auch für die oberste Führungsriege. «Du agil, ich Chef:in» funktioniert garantiert nicht. Die Rolle der Führungskraft ändert sich drastisch und hat im agilen selbstorganisierten Kontext andere Aufgaben als im klassischen Management.

3. Verantwortung und Effizienz

Jede:r übernimmt Verantwortung in der eigenen Rolle. Entscheide werden von Menschen getroffen, die die entsprechende Fachkompetenz haben.

Wie geht das?

Jede:r kennt die Entscheidkompetenzen der verschiedenen Rollen. Es gibt Klarheit darüber, welche Rolle, welche Entscheidkompetenzen übernimmt (erfahrungsgemäss ca. 80% der anfallenden Business-Entscheide). Aus diesem expliziten Wissen, was jede:r autark entscheiden kann, entwickeln sich Schnelligkeit und Effizienz im Unternehmen.

Und es gibt explizite Klarheit darüber, welche Entscheide über die Kompetenzen einzelner Rollen hinaus gehen. In diesen Fällen (erfahrungsgemäss nur ca. 20% der anfallenden Business-Entscheide) werden Entscheide partizipativ mit KonsenT bzw. systemischem Konsensieren gefällt.

Für meine Arbeit sind das wichtige Erkenntnisse: Agilität und Selbstorganisation sind absolut möglich! Wenn…, ja wenn, die Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden.

Und wie läuft es bei dir? Ist das Wort «Agilität» bei euch auch bereits verbrannt? Nehmen die Bemühungen, «anders» zu arbeiten, auch in deiner Organisation schon spürbar ab?

Warum dies inzwischen immer häufiger zu beobachten ist und welche Lösungsmöglichkeiten es gibt, beschäftigt mich gerade in meiner Arbeit sehr. Zurück zur Hierarchie kann doch nicht die Lösung sein!!!

Nein, es gibt andere Wege: Und unsere Erfahrungen und Ideen teilen wir gern mit dir! Am besten nimmst du am nächsten Montag an unserem «After Work in Dialogue» teil. Gemeinsam finden wir Antworten für unsere dringenden Fragen:

«Was kommt nach der Agilität? Wege zwischen Hierarchie und Chaos».

Hier geht’s zur Anmeldung:
https://www.all-dimensions.com/academy/after-work-in-dialogue-live/

Ich freue mich auf dich und viel realitätsnahe Lösungsmöglichkeiten.

Herzliche Grüsse,

Franziska

Was sind deine Gedanken und Erfahrungen? Lass es mich wissen und wir bleiben im Gespräch: franziska.gottschalk(at)all-dimensions.com

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